Kiischpelt

Kiischpelt ist sowohl die Bezeichnung für eine Region als auch für eine Gemeinde in den luxemburgischen Ardennen, dem sogenannten Ösling bzw. Éislek.

Diese Mittelgebirgslandschaft gehört geologisch zum Rheinischen Schiefergebirge und besteht überwiegend aus Schiefern, Grauwacken und Quarziten des Unterdevons. Steinig lehmige Braunerden sind der dominierende Bodentyp. Die Höhenlage schwankt zwischen 200 Meter über NN in den Talmäandern der Wiltz und Clerf und bis über 500 Meter auf den Hochflächen. Die Gegend ist überwiegend bewaldet. 40% der Waldfläche bilden Eicheniederwälder, die sog. „Lohhecken“. Der landwirtschaftlich genutzte Teil besteht hauptsächlich aus Dauergrünland.

Fließgewässer in Mäandertälern und Kerbtalgewässer sind die landschaftsprägenden Gewässer der Region. Wiltz und Clerve haben sich tief in die umgebenden Hochflächen eingeschnitten und dabei Talmäander ausgebildet. Sie entwässern weiter südlich in die Sauer. Kleinere Fließgewässer wie Kirel oder Himmelsbach haben Kerbtäler ausgebildet.

In der Kiischpeltregion befinden sich insgesamt drei Natura 2000 Gebiete. Da ist zu einem das Vogelschutzgebiet „Region Kiischpelt“ (EU-Code LU0002013), das stark zersplittert über weite Teile des Kiischpelt verteilt ist. Zum anderen die beiden Habitatzonen „Vallée de la Sûre moyenne de Esch/Sûre à Dirbach“ (EU-Code LU0001008) und „Vallées de la Sûre, de la Wiltz, de la Clerve et du Lellgerbaach“ (EU-Code LU0001006). Wobei nur die letztgenannte Habitatzone und das Vogelschutzgebiet in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Staatssteinbruchs Merkholtz liegen.

Umgebungskarte Staatssteinbruch Merkholtz
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Wer kennt die Osterglocke oder Gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus) nicht aus dem Blumenladen oder dem Garten? Jedes Jahr im April erblühen die „Lorblummen“, eine lokale Wildform der Gelben Narzisse, zu tausenden im Tal des Lellgerbaach bei Lellingen. Die gelbe Blumenpracht darf jedoch nur das Auge erfreuen, denn die Lorblume steht in Luxemburg unter Naturschutz!