Region mit authentischem Charakter

Die Region Kiischpelt ist eine der wenigen Regionen Luxemburgs, die ihren ursprünglichen, authentischen Charakter bewahrt hat. Das gilt vor allem für die „Lohhecken“, die in keiner anderen Gegend Luxemburgs die Landschaft immer noch so prägen, wie im Kiischpelt. Seit Anfang des 18. Jahrhunderts wurde Tannin, ein Gerbstoff der Eichenrinde, zum Gerben von Leder eingesetzt. Hierfür wurden die natürlich dominierenden Buchenwälder in sogenannte Eichenschälwälder bzw. Eichenniederwälder umgewandelt. Alle 15 bis 25 Jahre wurden die jungen Eichentriebe „auf den Stock gesetzt“. Aus dem Stock wuchsen dann die neuen Triebe der nächsten Generation. Von den gefällten Trieben wurde die gerbstoffhaltige Rinde abgeschält und nach dem Trocknen an Gerbereien aus der näheren und weiteren Umgebung verkauft. In den 1950er Jahren wurde die Eichenlohe weitgehend durch chemische Gerbstoffe ersetzt, so dass die Niederwaldbewirtschaftung an Bedeutung stark verlor. Immerhin werden noch heute 100 bis 200 Tonnen Lohe an Gerbereien und an die pharmazeutische Industrie verkauft. Um an die alte Tradition des „Louschléissens“ zu erinnern und einem breiterem Publikum bekannt zu machen, wird im Kiischpelt jährlich das „Loufest“ durchgeführt.

Das Musterdorf Lellingen:
Neben den Lohhecken prägen die traditionellen Nutzungsformen und Siedlungs­strukturen den Kiischpelt. Nirgendwo sonst im Ösling haben sie sich in einer derartigen Dichte und Ausprägung erhalten. Insbesondere in der Ortschaft Lellingen sind zahlreiche traditionelle Hausformen erhalten geblieben. Es wurde sogar durch die nationale Denkmalbehörde „Service des Sites et Monuments“ als Musterdorf ausgezeichnet, weil das Dorf bis heute seinen authentischen Charakter bewahrt hat.

© Visit Eisleck